Vor dem Wochenende

Weil diese Jahr viele Spätsommerblüher so früh mit ihrer Blüte eingesetzt haben, wäre es für die Insekten fatal, wenn schon Anfang August vieles verblüht ist und sich nur noch der Samenbildung widmet. Beim Schmetterlingsflieder Buddleja davidii ist dies wegen seines Neophytenstatus noch dazu unerwünscht und so ist das regelmässige Abknipsen in dem Fall sowieso Pflichtprogramm und dabei blütenbildungsanregend zugleich.

Solange noch Hummeln fliegen, danken sie es, so wie die Helle Erdhummel Bombus lucorum auf dem oberen Foto, denn der Schmetterlingsflieder ist mit der Neubildung von Blüten erheblich schneller, als die fast verblühte Minze oder der ebenso fertige Oregano es könnten und es dauert viel zu lange, bis all die Hohen Fetthennen die Blüten in der Menge öffnen, wie sie gebraucht werden. Die Hummeln stehen nun mal auf purpur- und rosafarbene Blüten, und die „Blütensituation“ ist momentan nicht mehr so reichhaltig, wie noch vor zwei Wochen.

Auch die Schmetterlinge konzentrieren sich in der Hauptsache auf die Schmetterlingsflieder, wie hier der Kleine Perlmuttfalter Issoria lathonia , ebenfalls an der purpurn blühenden Sorte, aber wie man in den vorigen Beiträgen sehen konnte, haben die Buddlejen mit den weissen Blüten auch ihre Anhänger.
Jedenfalls ging ich vergangenen Donnerstag, bevor ich den Geradenoch-Teenager, den Hund und den Garten allein lassen und mit meinem Mann zum langen Wochenende verschwinden wollte, noch schnell mit der Gartenschere durch den Garten, um die verblühten Blütenrispen abzuknipsen, damit neue Blüten nachwachsen und nicht während dreier heisser trockener Tage alles zum Stillstand kommt, wie schon ein Ende Juli beinahe der Fall war, vor der ersten, gut wirksamen Knips-Aktion.
Die Fotos sind also vom 16. August 2018, im Garten, Lüchow im Wendland, Niedersachsen.

10 Gedanken zu “Vor dem Wochenende

  1. Die Buddleja davidii hatte ich gestern auch abgeknipst. Bei ihr fand ich den Kohlweißling, das große Ochsenauge und m.e. auch den kleinen Perlmuttfalter . Desweiteren auch einen kleinen Schmetterling mir rotem Hinterflügel – da ich ihn nicht scharf genug traf, kann ich ihn nicht veröffentlichen.

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    • Ochsenaugen kommen ab und zu auch bei mir vorbei, aber ein ausreichendes Foto ergab sich nie. Roter Hinterflügel und eher klein …dazu fallen mir nur Nachtfalter aus der Gattung Catocala ein, zu der auch das Ordensband gehört. Kannst ja mal mit dem Begriff Bilder googeln, vielleicht geht es in die Richtung.

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  2. Ein hübsches Exemplar und ein knalliger Farbeffekt mit der Buddleja zusammen. Der Schmetterlingsflieder ist doch aber kein invasiver Neophyt oder? Man sieht ihn ja häufig an Bahngleisen, aber ich hatte bislang nicht den Eindruck, daß sie andere Pflanzen massiv verdrängen. Meiner blüht auch immer noch, wenn auch mit kleinen Blütenrispen, aber die Hummeln sind froh drüber. Jetzt nehmen sie endlich auch das dritte Mädchenauge in Anspruch, wo das Angebot kleiner wird. Die Ackerhummeln nehmen ja ALLES 🙂

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    • Es muss wohl von der Region abhängen, denn in der Schweiz ist die Buddleja nicht nur auszupflanzen verboten, sondern auch im Handel nicht erhältlich, weil sie dort tatsächlich als invasisver Neophyt eingestuft ist.
      Nachdem den Menschen einfach nicht auszutreiben ist, ihren Gartenmüll in die Natur zu fahren, scheint mir das in Regionen ohne ausreichend strenge und Jungpflanzen vernichtende Kahlfröste verständlich. Bei uns ist eine Reglementierung darum in dem Sinne (bisher) nicht notwendig. Als Bahnstreckenbegleiter erinnere ich sie nicht, das mag auch regional verschieden sein.

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