Warum sie sich wohl ausgerechnet am Abend geöffnet hat, die erste Blüte an einer der schon wochenlang in Knospen stehenden Schmetterlings-Orchideen? Weil ich jedes Jahr fotografiere, wenn sie zu blühen beginnt, also ein Abendbild:
Warum ich sie jedes Jahr fotografiere? Weil es mich so freut, dass sie schon seit dem Einzug in dieses Haus vor neun Jahren durchhält bei mir, denn von Rosen im Garten und Orchideen im Zimmer hatte ich früher die Idee, dass diese sensible Prinzesschen seien, mit denen ich wahrscheinlich nicht Freund werde. Beide haben mich vom Gegenteil überzeugt, es müssen nur die passenden Sorten sein. Schmetterlings-Orchideen Phalaenopsis und ich kommen gut miteinander aus, zehn Jahre lang hatte ich, glaube ich, noch keine Zimmerpflanze …
…was heisst überhaupt „Zimmerpflanze“! Sie verbringt ja die gesamte warme Jahreszeit draussen auf der Terrasse, halbschattig, halbvergessen und offenbar sehr zufrieden damit, denn wenn sie im Herbst wieder ins Zimmer kommt, kann man richtig zusehen, wie es bei ihr anfängt zu arbeiten; dann werden die Blätter glatter, neue Luftwurzeln kommen heraus und neben ihnen, zuerst auch dafür gehalten, endlich ein Stängel mit Blütenknospen. Diesmal sind es sogar zwei. Wie es aussieht, wird heute bald auch die zweite Blüte aufgehen.
Die Pflanze selbst sieht schon lange nicht mehr aus, wie aus dem Laden, sie neigt ihre wenigen breiten und dicken Blätter wie eine Hängepflanze über den Topfrand und darüber schlängeln sich wild und skurril die Luftwurzeln.
Die Orchidee als Ganzes zu fotografieren warte ich noch ein paar Tage, bis auch der zweite Blütenstängel mitspielt.
Foto vom Abend des 10. Februar 2019 zuhause, Lüchow im Wendland, Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.
Einfach wunderschön.
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Danke, Serap, es ist jedes Mal ein kleines Wunder.
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Ein Wunder, welches sich nun wirklich sehen lassen kann. 🙂
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Bei mir stehen sie ganzjährig in der Küche, die ein Fenster zur Ostseite hat. Das ist der einzige Platz, wo sie sich wohlfühlt und regelmäßig blüht….so auch jetzt wieder. Sonst hatte ich nie Glück mit Orchideen, aber der Tipp einer Gartenfreundin, sie ans Ostfenster zu stellen, erwies sich als sehr gut. Zwei weiße und eine hellgelbe.
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Küchenfenster haben anscheinend oft eine passende Ausrichtung, ich kenne inzwischen einige „Küchenorchideen“. Meine Mutter hatte ihre früher auch dort stehen, das war sogar nach Nordosten, aber ein grosses, unverstelltes Fenster. Direkte Sonne mögen sie nicht so gern und die Luftfeuchtigkeit in Küchen scheint ihnen zuzusagen.
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Ja, das stimmt. Ich dachte immer, dass sie gerne die Sonne mögen, das ging aber nicht gut.
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Ja, ein Zauber. Die farblich abgesetzten Äderchen, die man bei alten Menschen als gesprungene Kapillaren sieht und nicht so schön findet, sind hier ein besonderer Schmuck. Zehn Jahre, ein stolzes Alter …
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Stimmt, sie erinnern an die purpurnen feinen Linien, meine Mutter hatte sie auch. Nun ist dir damit eine schöne Verbindung von beidem gelungen, danke , Gerda.
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Schön, solch Beständigkeit!
Letzten Mai war ich ja im „Orchideenparadies“ in Südtirol und „verknpiste“ 1000 Fotos an einem einzigen Tag.
Das Schöne war auch: Die Orchideen standen in einer Halle und drauusen regnete es unaufhörlich.
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Orchideen sind schon tolle Gewächse, die einen in wahre Fotoräusche versetzen können. Nur noch diese, und die noch …
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Ich spürte einst einen Argwohn wegen ihrer „Überpracht“, aber in Südtirol wurde ich dann bekehrt.
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Die überseeischen, grossblumigen Orchideen wirken völlig konträr zu den in Europa heimischen Arten, aber die Strenge der Formen lassen sie nicht so kitschig wirken, finde ich.
Ich habe vor Jahren in Frankreich viel Zeit an Landstrassenrändern damit verbracht, verschiedene Ragwurz-Arten zu fotografieren, die von weitem unscheinbar aussehen, aber auf faszinierende Weise Insekten nachahmen.
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Bestimmt schöne Studien!
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Ui, das ist aber auch eine Hübsche. Die Färbung könnte mir auch gefallen. Du stellst die echt raus? Und sie werden nicht von Wollläusen und ähnlichem Getier befallen? Ich traue mir das nur noch bei den Kakteen, seit Läuse aller Art und weiße Fliegen meine Alpenveilchen dahingerafft haben.
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Da sind noch nie Viecher drangekommen, auch nicht in die Erde. Sie steht ganz banal mit anderen im Sommer aushäusigen Zimmerpflanzen in der Ecke neben der Terrassentür und werden höchstens mal von Spinnen besucht – vielleicht passen die auf?
jedenfalls mache ich das schon lange, mit Gummibaum, Flammenden Käthchen und so weiter auch.
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Und bei mir sind immer Viecher. Ich stelle seit ein paar Jahren nur noch die raus, wo kein Getier rangeht.
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Liegt vielleicht an der städtischen Umgebung. Bei mir im ausserdem ziemlich windigen Garten gibt es nur normale Blattläuse in Grün und Schwarz, aber nur ein paar, und um die kümmern sich die Meisen & Co., ich habe noch nie irgendetwas gespritzt.
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