Was hier am Wegrand so traurig in den Zweigen herumhängt, sind in guten Jahren die besten Pflaumen bzw. Bauernzwetschken Prunus domestica , die ich kenne. Jedes Jahr im Spätsommer besuche ich den wildwachsenden, strauchigen Baum an einem Wegrand in der Feldmark, um einige Früchte zu naschen, wie > hier im Blog zum Vergleich. In diesem Jahr besteht so eine „Frucht“ aus einem unterentwickelten Kern mit Haut drumherum, kaum etwas sonst, garantiert madenfrei und ohne jede Süsse unter der lederig harten, auf den Kern geschrumpften Haut.
Foto vom 21. September 2018, in der Feldmark bei Lüchow im Wendland, Kreis Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen.
Bei uns sind die Zwetschken auf manchen Ästen auch etwas kleiner als sonst, was aber damit zusammen hängt, dass der Baum in diesem Sommer kaum Früchte abgeworfen hat. Es sind alle fertig ausgereift und perfekt. Bei zwei großen, alten Bäumen bedeutet das, ich habe mittlerweile säckeweise eingefroren und in der Speis stehen regalweise Gläser mit frischem Powidl und Zwetschkenröster herum. In meiner Verzweiflung habe ich sogar entsaftet und zwei Flaschen Pflaumenwein wie beim Chinarestaurant abgefüllt. Und den Nachbarn schenken kann man auch nichts, weil jeder Obst zum Abwinken hat. Ich kann mich nicht einmal darüber beschweren, weil jeder sagt, das ist Jammern auf höchstem Niveau. Es ist halt überall anders und südlich der Alpen war der Sommer dieses Jahr fast perfekt.
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Im Garten ist es den Bäumen besser gegangen als an den Wegrändern, an denen sie überhaupt keine Wassergaben mitbekommen haben, wie diese Pflaumen.
unser Bäumchen im Garten hatte viel abgeworfen, aber drei reife und süsse Früchte zum Probieren behalten, immerhin. Darum:
deine Art von Verzweiflung hätte ich auch gern empfunden 🙂
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Oh je, der Vergleich mit dem Foto letzten Jahres spricht Bände…
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So habe ich die nie zuvor vorgefunden.
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Beängstigend…Wir, die wir viel fotografieren, empfinden die Veränderungen wahrscheinlich bewusster. Hoffentlich wird das nächste Jahr wieder „normaler“…
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Das denke ich auch. So manch anderer ist da völlig unbedarft und nur aktuell wegen persönlicher Belästigungen durch äussere Umstände genervt, ohne etwas zu vergleichen und zu hinterfragen.
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Genau…Und da vergisst man dann auch schnell, was im Sommer los war und klagt jetzt schon wegen des Regens oder der sinkenden Temperaturen…
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Wenigstens in der Blogosphäre versuche ich das zu überlesen.
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Oje. Scheinbar haben viele Früchte dieses Jahr eine ganz dicke, harte Haut gebildet. Die Tomaten meiner Eltern auch.
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Genau – die Tomaten auch! Irgendwie hat es sich im Blog nicht ergeben, über Tomaten zu schreiben, aber der Punkt mit der harten Schale wäre für dieses Jahr das Erwähnenswerteste Tomaten-Merkmal gewesen, gleich nach der Blitzreife innerhalb halber Tage oft. Wir hatten / haben verschiedene Sorten in einem Kübel am Haus, und trotz reichlicher Wassergaben haben die eine unglaublich widerstandsfähige Haut entwickelt – ein Schutz vor dem Austrocknen, vermute ich. Aber lecker. Inzwischen brauchen die kleinen Nasch-Tomaten mehrere Tage, die grossen sogar Wochen zum Reifen. Ich bin gespannt, ob die dafür wieder dünnschaliger sind, ohne den Hitzestress.
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