Die Wortspende zu Christianes > Schreibeinladung für die Textwochen 10 bis 14 ’24 stammt dieses Mal von mir.
Die drei Stichworte lauten: Abendbrot, heimatlos, auszeichnen. Wie immer sind die 3 Begriffe in einen Text von bis zu 300 Wörtern zu verpacken, wobei weder Erklärungen oder die Überschrift mitgezählt werden müssen.
„Abendrot ohne B“ tritt auf
Gleich nach dem morgendlichen Telefonanruf, der ihn zur Polizeistation zu kommen ersuchte, rief Gisbert den alten Schulfreund seiner Tante Elvira an. Der Anwalt zeichnete sich durch seine Vorliebe für kniffelige Aufgabenstellungen aus.
Trotzdem beschränkte sich Gisbert auf seine Bedenken wegen der Haftbarkeit. Den Autoinhalt, nämlich Cordulas sterbliche Überreste, fürchtete er mehr, aber das behielt er lieber für sich.
Klausdieter stellte fest, die Abwicklung von Kostenfragen sei keine Angelegenheit der Polizei, aber selbstverständlich würde er sich darum kümmern, sobald etwas Schriftliches dazu vorläge.
„Bis zum Abendbrot wissen wir mehr,“ sagte er aufmunternd.
Am frühen Nachmittag betrat Gisbert die Polizeistation.
Nachdem er sein Anliegen am Einlass vorgebracht hatte, wurde zunächst telefoniert, zugehört, genickt und dann von der uniformierten Polizeibeamtin fotokopiert, was Gisbert an Papieren mitgebracht hatte.
Gerade als seine Originale wieder ausgehändigt wurden, tauchte ein Mann in zivilem Jackett neben ihm auf, streckte die Hand nach den Fotokopien aus und stellte sich Gisbert vor: „Abendrot ohne B, Sie können gleich mit mir kommen, Herr Ochmeyer.“
Damit geleitete er Gisbert an einigen Türen vorbei, bevor er eine weitere öffnete und ihm einen Platz anbot, bevor er sich ihm gegenüber setzte und die Fotokopien offen neben eine dieser mattfarbenen Papphüllen legte, wie Gisbert sie auch aus seinem Büro für einzelne Vorgänge kannte, und in der sich offensichtlich weitere Unterlagen befanden.
„Herr Ochmeyer,“ begann der Mann mit einem Blick auf die Fotokopien, „wie es aussieht, handelt es sich bei dem aus dem Wasser geborgenen Kfz tatsächlich um Ihres. Normalerweise befasse ich mich nicht mit heimatlosen Gegenständen, das ist Angelegenheit des Fundbüros oder der uniformierten Kollegen. Gestohlen gemeldet war Ihr Fahrzeug nicht, was vermutlich Gründe hat, die für die Kriminalpolizei irrelevant wären, gäbe es nicht den Umstand, dass Ihr Wagen mit einer Toten darin gefunden wurde. Haben Sie eine Ahnung, um wen es sich handeln könnte?“
(300 Wörter)
Päng! Nun ist die Katze aus dem Sack! Und jetzt?
Okay, ich vermute, du hast einen Plan, ich fasse mich also in Geduld und warte. Ungeduldig.
Abend(brot)grüße 😉🍵🍞🧀
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Jetzt geht es noch weiter. Gisbert muss leiden, das habt ihr euch alle gewünscht. Aber nicht hetzen, ich würde gerne auf die nächste Wortspende warten. Mehr Abendbrot geht hier echt nicht mehr.
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Jemanden namens Abendrot ohne B einzuführen ist eine großartige Idee !
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Dankeschön, Myriade. Christiane hat in ihrer Einladung auf die Verwechslungsgefahr der Worte hingewiesen, daher lag die Idee schon nahe. 🙂
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Es hat sie aber noch niemand umgesetzt. Und diesen Kommissar, der den Spruch „Abendrot ohne B“ jedesmal hersagt, wenn er sich jemandem vorstellt, also oft, kann ich mir ganz genau vorstellen.
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Ich mir auch + mag ihn jetzt schon.
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🙂
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Irgendwie ein Looser , der Gisbert. 😀Ein Auto mit Leiche versenken, keine gute Idee 😉
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Bisher hat er sich ganz gut geschlagen. Man wird sehen, ob er die Nerven wegwirft.
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