Grinsekatz‘ Einladung zum Drabble-Dienstag bringt diesmal die folgenden drei Stichworte mit sich: Hier die Wörter für Dienstag, den 30.4.2024: Treppe, überrascht, schweben.
Sie müssen enthalten sein in einem Text von 100 Wörtern, wofür man sie beugen darf, aber nicht durch Synonyme ersetzen. Überschriften und Erklärungen zählen nicht mit.
Schnee im April
Die Treppe vom Schneefall der Nacht zu befreien, während es weiterschneite, war eine Sisyphusarbeit.
Inzwischen schwebten nur noch einzelne Flocken aus dem grauen Himmel über Innsbruck auf die abgestellten Kartons nieder.
Sie vom zweiten Stock des Hinterhauses zum Auto zu bringen, war umständlich, in der Altstadt.
Die wartenden Kartons weichten langsam von unten auf. Aber sie wollte alles allein erledigen, anders fand sie es falsch.
Was für eine blöde Idee, Heimweh ausgerechnet im April zu bekommen, dachte Karo.
Dagegen konnte man wohl nichts machen, hatte der überraschte Flo gemeint, als sie mitteilte, sie würde ihr Studium wieder in Hamburg fortsetzen.
(100 Wörter)
Das KI-generierte Bild ist übrigens bereits im Januar enstanden, und zwar für die ABC-Etüden der 2. – 5. Textwoche 2024 mit „Krisenmodus, faul, empfehlen“, als ich für meine Gisbert-Etüde > Zwischen Tür und Angel ein Bild mit Treppen haben wollte. Dabei ist eine ganze, schön unterschiedliche Treppenbilder-Sammlung zusammengekommen, aus der ich die erste mich anspringende Inspiration verfolgt habe, auch wenn der Schnee nun hoffentlich wirklich von gestern ist.
Jung und spontan 😆
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Aber genau! Muss man einer gewissen Altersgruppe auch unbedingt zugestehen. Was man in jungen Jahren nicht schon lernen konnte, schleudert einen womöglich ein paar Jahre später viel schmerzhafter herum und alle, die inzwischen auch mit daran hängen.
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Alle nötigen Grausamkeiten sollen früh begangen werden (arabisch). Passt bei mir 🙂
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Interessant, kannte ich nicht, aber so ist das lebenspraktisch bestimmt am sinnvollsten. Lernprozesse sind in der Jugend notwendig. In späterem Alter geschehen ja die richtig problematischen Dinge eher wider besseren Wissens.
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Ja, Hamburg im April kann ein Wagnis sein, wettertechnisch gesehen 😉
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Auch, ja, unbedingt. Aber anders. Eine meiner empirisch begründeten Lieblingstheorien ist, dass man Lebenslandschaften verinnerlicht hat, die mit den Urlaubslandschaften nicht identisch sind.
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Ich bin nicht sicher, ob ich das verstehe – was sind Lebenslandschaften, darf ich fragen?
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Urlaubslandschaften sind leichter zu beschreiben, das sind die, wo man „Wow ist das toll!“-Gefühle hat, vor allem unter bestimmten Umständen, wo man aber z.B. nicht monatelang eingeregnet hängenbleiben möchte.
Lebenslandschaften sind diejenigen, in denen zu sein man sich jahrelang und bei jedem Wetter wohlfühlt, auch wenn man dort nicht wegkann.
Ich zum Beispiel aber über die Jahre durch verschiedene Umgebungen gelernt, dass ich mich im maximal hügeligen Flachland am wohlsten fühle. Mir war das Sauerland schon zum Wohnen zu bergig, denn gewohnt wird schliesslich im dunkleren Tal. Und ich brauche unbedingt Wind und bewegten Himmel.
Der Himmel über München war mir zu fad.
In den Alpen möchte ich nicht leben, ich muss weit gucken können, ohne auf eine Berg zu steigen, ich mag weite, abwechslungsreiche Landschaften.
Am Neusiedler See hätte ich bleiben können, wenn es nur um die Landschaft geht, das war sehr ideal.
Die sogenannte „Thüringeti“, eine offene Weidelandschaft auf der Ohrdrufer Platte (gehört zum Thüringer Wald) könnte als Landschaftsform noch eine mögliche Mischung sein, ist mir aufgefallen, als ich mal da war, aber mehr Hügel sind mir zu eng.
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Ich stamme aus einem nicht sehr gebirgigen Mittelgebirge, und ich spüre die Vertrautheit, wenn ich dorthin oder in eine ähnliche Landschaft komme – ist einfach so. Aber ich habe mich immer gefragt, woher diese überwältigende Liebe zum norddeutschen Flachland kommt, die mich angesprungen hat, seit ich zum ersten Mal in den Norden kam. Die Alpen zum Beispiel habe ich bestaunt, aber dortbleiben wollte ich nie …
Lebenslandschaft also, danke. 🤔
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Ja, wer weiss, was man alles in sich trägt, ob das nun genetisch genannt werden kann, oder ein Seelenbedürfnis.
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Heimweh ist wohl nicht zu unterschätzen.
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Man kann vieles so nennen. Manche haben echtes Heimweh, andere wollen bloss weg, aber am Ende steht immer der Wunsch, abzureisen.
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Das stimmt natürlich.
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Von der Perle nach Innsbruck, da hätte ich auch Heimweh, von daher völlig nachvollziehbar! 🙂
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😀
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Klingt noch nach der Suchphase.
Da bleibt zu hoffen sie findet ihren Ort.
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Das stimmt wohl. Einfach nur besuchen reicht auf Dauer nicht, da muss man auch mal etwas versuchen.
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