Brüssel – von der Porte de Namur zum Portique de la Rue de Namur

2015-08-21 Reisetag_1_4 Brüssel Porte de Namur (5) Parkhaus„Es war um die Mittagszeit, alle Parkplätze dort besetzt, also bekam ich mein Mittagessen nicht dort, sondern westlich vom Porte de Namur, am Boulevard de Waterloo, da gibt es ein Parkhaus…“
– hatte ich im > vorigen Beitrag zum Schluss geschrieben. Eigentlich wäre das Wort „Tiefgarage“ zutreffender, denn oberirdisch ist davon nichts zu sehen. Ich habe darin fotografiert, weil bunte Schildkröten, Giraffen, Fische und weitere Tiersymbole statt dreistelliger Zahlen plus Parkdeckbuchstaben zu verwenden mir gefiel – das kann man sich auch noch merken, wenn man vor Hunger kaum noch in der Lage ist, an etwas anderes zu denken. Wieder oberirdisch am Boulevard de Waterloo aus dem Parkhaus heraus gekommen, sah es dort so aus:

Brüssel, Porte de Namur - Boulevard de Waterloo, gegenüber Ixelles mit der Einmündung der Chaussée d'Ixelles und links daneben der Métro-Station

Brüssel, Porte de Namur – Boulevard de Waterloo, die Einmündung der Chaussée d’Ixelles und links daneben die Métro-Station

… wobei man auf dem Foto die eindrucksvolle Weite der Verkehrsführung über und um diese wichtigen Stadtkreuzung nicht erkennen kann, wo der Innenring der Stadtautobahn R20 unterirdisch verläuft, die U-Bahn … Gegenüber sieht man in die Chaussée d’Ixelles hinein, auf jener Strassenseite gibt es viele Restaurants, Kino, Busbahnhof … Avenue de la Toison d’Or genannt und zum Stadtteil Ixelles gehörend. Ein zusätzlicher Eindruck per > StreetView ist aussagefähiger! Die Strassenbreite trennt den Stadtteil Ixelles von gegenüber von dem Teil, an dessen südöstlichem Rand ich mich nun befand, dem eigentlichen Kern von Brüssel. Wenige Schritte vom Parkhaus-Ausgang entfernt gab es zum Glück bereits ein interessantes Restaurant mit Strassen-Garten für’s „Mittendrin-Gefühl“:
„… so kam es, dass meine erste Mahlzeit in Belgien in einem dänischen Restaurant, der ‚Copenhagen Tavern‘, serviert wurde – ich war so hungrig, dass ich nichts anderes mehr hätte suchen können. Erst nach Lachs, Hering, Brot und Salat war ich wieder hergestellt und fit, um mir mehr anzusehen.“
Auch das könnt ihr mithilfe des StreetView-Links oben leicht finden. Leider macht es keinen Sinn mehr, von dem leckeren dänischen ‚Kolde Bord‘ zu schwärmen, denn seit Mitte September ist das Restaurant geschlossen.
Nach dem Essen war ein kleiner nachmittäglicher Stadtbummel durch die unmittelbar angrenzenden Strassen beabsichtigt, keine richtige Brüssel-Besichtigung, denn es gab einen unumstösslichen Zeitplan: im knapp 50 km entfernten Gent wurden wir um 18 Uhr in der gebuchten Unterkunft erwartet, und so war das Naheliegendste das Richtige.

Porte de Namur / Naamsepoort - U-Bahn-Abgang mit Skulptur in der Mitte der Kreuzung

Porte de Namur / Naamsepoort – U-Bahn-Abgang mit Skulptur auf der Kreuzung

Auf dem Foto links ist noch einmal die Kreuzung im Hintergrund zu sehen, mittlerweile habe ich auch in Erfahrung gebracht, wie die Stahlskulptur und ihr Künstler heissen: Signe de Lumière (Lichtzeichen), 1999 geschaffen vom belgischen Bildhauer und Architekten Jacques Moeschal (1913 bis 2004).
Beim Lesen über ihn fand ich heraus, weshalb mir sein Name bekannt vorkam: er hatte in St. Margarethen im österreichichen Burgenland, wo er im Gründungsjahr 1959 der dort veranstalteten Bildhauer-Symposien im > Römersteinbruch teilgenommen, sogar als zweiter Vorsitzender nicht nur künstlerisch mitgewirkt und so hatte ich schon seinen Namen gelesen und wahrscheinlich auch vor seiner Skulptur gestanden. Wie klein die Welt doch manchmal ist!
Doch zurück aus der Erinnerungskiste in die Rue de Namur oder niederländisch: die Naamsestraat. – Das in Belgien übliche Zweisprachige ist mir aber zu umständlich, um es gerecht zu berücksichtigen, ich werde französisch und belgisch-niederländische Bezeichnungen einfach abwechseln, wie es gerade so kommt. – An dieser Strassenecke jedenfalls startete mein Überraschungs-Spaziergang, dieser Eintrag endet aber mit der Strasse an der Place Royale bzw. dem Koningsplein, schön passend mit einer Arkade:

2015-08-21 Reisetag_1_5 Brüssel Rue de Namur - Naamsestraat (4) Arkade zwischen Rue de Namur+Place Royale

… so dass die weiteren Bilder im nächsten Eintrag kommen. Dieser Portique de la Rue de Namur am Südwesten der Place Royale verbindet das Hôtel de Templeuve (links) mit dem ersten der beiden Hôtels de Coudenberg (rechts) und dies ist eine von vier neoklassischen > „Portiques“, gebaut im 18. Jahrhundert, 1776 entworfen von den französischen Architekten Jean-Benoît-Vincent Barré und Barnabé Guimard ; Barré konzipierte den grundlegenden Entwurf, Guimard befasste sich eher mit der Durchführung, genau wie bei allen neun Gebäuden an der Place Royale. Das ganze Ensemble geht zurück auf die Zeitspanne von 1713–1795, als Belgien vom österreichischen Haus Habsburg beherrscht wurde, durch Kaiserin Maria Theresia von Österreich. Im kommenden Artikel wird davon mehr zu sehen sein. – Diese Fotos sind vom Nachmittag des 21. August 2015 in Brüssel, Belgien.

8 Gedanken zu “Brüssel – von der Porte de Namur zum Portique de la Rue de Namur

  1. Well, nice usual documentation. But you were hungry and needed to have a big bowl of Belgian Mussels with Pommes Frites on Mayonnaise in lieu of the Denmark Tavern you chose. Perhaps next time…(Smile)

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  2. Südlich von Brüssel hat unsere Stadt (Menden) die Partnergemeinde Braine-l’Alleud (Eigenbrakel), auf deren Gebiet u. a. der bekannte Löwenhügel (zur Waterloo-Schlacht) liegt. Leider kamen bei meinen wenigen Besuchen dort im Zusammenhang mit der Städtepartnerschaft die Abstecher in die ziemlich nahe Hauptstadt immer zu kurz …

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