Mein zweiter Text zur Schreibeinladung für die Textwochen 39.40.20 | Wortspende von kommunikatz ‹ Irgendwas ist immer mit Leas Begriffen: Pilze – traurig – schlafen für eine Etüde von maximal 300 Wörtern, ohne Hinweise und die Überschrift mitzuzählen.
Freundinnen
„Verdammt, Jule: Ich werde nie, nie, nie mehr mit ihm schlafen!“ rief Mina erbost, schlug mehrfach mit der rechten Hand auf das Lenkrad ihres Autos und riss dabei fast das baumelnde, rote Plüschherzenpaar vom Rückspiegel.
„Wie passend,“ dachte Jule mit schlechtem Gewissen, doch amüsiert, während ihre Freundin sich aufregte. „Bist du denn absolut sicher, dass es von ihm kommt?“ fragte sie vorsichtig.
Mina zischte ein „Klar!“ durch die Zähne. “Ich hatte seit Wochen nicht das Vergnügen, bis ihm vor vierzehn Tagen einfiel, dass ich auch existiere, als er erkältet war und das Internet ausfiel. Ha!“
Jule erinnerte sich an das Wochenende, sie hatte es allein verbracht.
„Kann es nicht Stress sein, oder hormonell bedingt?“ fragte sie.
Minas Hände umkrampften das Lenkrad: „Habe ich beides! Erst hat er einen dringenden Geschäftstermin am Abend von unserem vierten Jahrestag, dann findet er seinen Autoschlüssel nicht und nimmt meinen Wagen, und nachher finde ich einen fiesen roten Spitzentanga darin!“ Sie gestikulierte wild. „Weisst du, was er gesagt hat?“
Jule presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. „Was?“
„Er hätte seinen Gast und dessen Begleitung mitgenommen zum Hotel – so eine traurige Ausrede! “ Mina schlug sich beim Fahren mit der flachen Hand vor die Stirn, während Jule besorgt die ihre runzelte.
„Jetzt werden wir es ja bald wissen, was da los ist,“ fing sich Mina wieder, denn sie waren am Ziel. Es gab sogar eine passende Parklücke vor der Praxis.
„Zum Glück hatte Dr. Lemming einen schnellen Termin für mich frei. Tripper, Pilze, Syphilis – ich erwarte das Schlimmste. Was für ein schöner Zufall, dass du auch einen Termin hast … “ sagte sie beim Schulterblick, daher sah sie Jule nicht erbleichen, die einen Moment der Übelkeit zu unterdrücken versuchte.Siebente Woche schon. Sie würden es ihr bald sagen müssen.
(300 Worte)
Fulminant. Auch im medizinischen Sinne, was die Pilze betrifft zumindest. 😉
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Danke, Anna! Fulminant finde ich toll 😊
Die Wortspende lässt viel Raum in jede Richtung des Lebens.
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Ja, diese Wortspende ist nicht nur jahreszeitlich verschreibarbeitbar.
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Ein guter Anlass, die Vielfalt einer bemerkenswerten, aber oft nicht wahrgenommenen Lebensform zu bedenken.
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So sehe ich es auch – nicht nur die hübschen Hutträger verdienen unsere Aufmerksamkeit. 🙂
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Auch beim Wortverdreher sah ich eine wundervolle Variante.
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Die gefiel mir auch ausnehmend gut!
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Ups….🙈
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Wie war das: „Noch ist keiner gestorben“?
Oha. Freundinnen, fürwahr …
Glückwunsch allen Beteiligten 😉
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Da ist noch alles offen 🙂
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Eben 😁
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Jule schwanger von ihm?? Bin sehr gespannt, wie es weiter geht!
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Könnte wohl sein 🙂
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Hey, noch ein neuer Pilzaspekt, an den ich gar nicht gedacht hatte, als ich mir die Wörter überlegte 🙂 Super, die Etüde finde ich klasse!
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Danke, Lea! Deine Wortspende finde ich ausgesprochen ergiebig und in viele verschiedene Richtungen führend.
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Huch! Das hatte ich jetzt nicht erwartet! Coole Wendung…
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Dankeschön!
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Wer solche Freundinnen hat …
Habe die abgeschickte gleich ein zweites Mal gelesen. Vielen Dank!
🙏😊
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Alles miteinander zu teilen führt auch mal zu Verwirrung. 🙂
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Da weiß Mann dann gar nicht mehr, wem was zu welchen Teilen gehört. 😊😊😊
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Jööööh … Versuch und Irrtum?
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Das kann aber böse ausgehen, wenn frau sich beim Versuch irrt. Oder man?
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Für mindestens einen der hier beschriebenen Lieben bestimmt.
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Also Liebe Liebenden, gebt fein acht, wer hier wem was mitgebracht.
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Ja, Brisko Schneider wäre das wohl nicht passiert.
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Naja, käme darauf an, ob er es irrtümlicher Weise mal versucht hätte.
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wo ist das Problem? Die beiden werden das Kleine eben zusammen aufziehen – als gute Freundinnen. Der Mann kann gehen. 😦 😉
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Daran dachte ich auch, Gerda – vielen Dank!
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Au wei, ich rieche ganz großes Drama am Horizont.
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Das zieht heran, ganz bestimmt!
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Sehr geniale Wendung – das möchte ich als rasant tragischkomischen Film sehen….. Und am Ende wird alles irgendwie gut.
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Danke! Vor meinem inneren Auge habe ich das auch so gesehen, nur die 300-Wort-Grenze hat mich ausgebremst.
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