Zur D-Runde des > Foto-Projekt ABC vom Wortman habe ich wieder ein D-Wort aus der Blog-Mediathek hervorgekramt, ein D wie David, als Teil der Bezeichnung „David und Goliath“: so heisst diese 18 Meter hohe Skulptur des katalanischen Künstlers Antoni Llena i Font von 1992. Sein David i Goliat besteht aus den Materialien Edelstahl, lackiertem Stahl und weissem Kunstharz. Das Kunstharz bildet eine grosse, viereckige Maske, die wirkt wie ein überdimensionales Blatt Papier, aus dem man mit den Fingern Augen, Nase und Mund für ein einfaches, lächlendes Gesicht hineingerissen hat, und dieses wird von drei verdrehten Metallbeinen hoch in der Luft gehalten.
Man findet sie im Parc de les Cascades an der Plaça dels Voluntaris, wo die beiden Viertel La Barceloneta und Vila Olímpica del Poblenou zusammentreffen, beides ehemals alte Armenviertel von Barcelona. La Baceloneta und Somorrostro sowie ein grosser Teil seiner Bewohner wurden „geräumt“ und vertrieben – dies sei, besonders hinsichtlich Somorrostro, das Thema der riesigen Skulptur, liest man meistens darüber.
Aber andere Interpretationen stehen jedem frei, der selbst vom unten hinaufschaut, wie ich beim Fotografieren im April 2015. Damals konnte man die Maske sogar auf dem Satellitenbild von Google Maps sehen, als würde sie nicht nur auf den kleinen Betrachter unterhalb blicken, sondern, ihrerseits klein, ins Weltall hinaus.
Momentan kann man sie so nicht vorfinden, denn im Januar 2020 hat das Sturmtief Gloria die Maske der Skulptur von den Beinen gerissen. Seitdem ist sie noch nicht wieder auf die Beine gekommen, sondern befindet sich im Baustellen-Zustand, wie man > hier bei GoogleMaps-Fotos sehen kann.
Das soll Kunst sein?
Ich hätte das gar nicht aufstellen lassen 🙂
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Ist das nicht häufig so, dass man bei Kunst im öffentlichen Raum oft an deren Daseinsberechtigung zweifelt?
Andererseits ist die ganze Umgebung von ehrgeizigen grossen Gebäude-Bildern geprägt, so dass es nur so einzeln völlig daneben wirkt. Hier sind Beispiele in nur wenigen hundert Metern Umkreis:
https://2puzzle4.wordpress.com/2015/06/13/ein-goldfisch-am-strand/
https://2puzzle4.wordpress.com/2015/06/15/ciutadella-vila-olimpica/
Barcelona hat einiges an solchen Riesendingern aufzuweisen, die ich hier in Lüchow nicht haben wollte, aber dort typisch für hauptstädtischen Anspruch fand und in den Dimensionen übertrieben, aber passend. Ich hätte nur nicht gerade da stehen oder wohnen wollen, wo der Sturm die Maske hingebrettert hat.
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Die Sachen sehen doch sch*** aus. Skulpturen müssen klar erkennbar sein und nicht so ein zusammen geschraubter Quark.
Wahrscheinlich bin ich zu sehr alten Künstlern verbunden oder einfach nur ein Kunstbanause 😆
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Harharhar, du bist einfach wie das Kind in „Des Kaisers neue Kleider“ unterwegs, und lässt sich von dem geltungsbedürftigen und vermutlich auch bei den Gebäuden eher als Blendwerk anzusehenden Riesenspielzeug nicht einwickeln. 🙂
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Ich mag nur richtige Kunst. So wie diese Sachen zum Beispiel:
https://wortman.wordpress.com/2018/12/08/an-der-kette/
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Oder solche Sachen:
https://wortman.wordpress.com/2008/10/30/figuren-3/
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Die jüngeren Bronzen, die ohne Sockel mitten in Strassen und Plätze gestellt werden, gefallen mir bei den naturalistischen Darstellungen immer besonders gut, ob nun historische Gestalten oder symbolische, wie der angekettete „Engel“ vom Link darüber.
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Solche Sachen haben was.
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