Auf einer anderen der Wiesen-Inseln im Garten hat sich endlich auch eine aus verstreuten Samen gewachsene Wiesen-Flockenblume Centaurea jacea gut entwickelt und wird von sehr verschiedenen Insekten gern besucht:
Ein Grosser Kohlweissling Pieris brassicae schaukelte an der ersten im Wind heftig auf und nieder schwankenden, purpurfarbenen Blüte der Wiesen-Flockenblume am ausgesprochen windigen 3. Juli 2018 .
Eine Gemeine Breitstirnblasenkopffliege Sicus ferrugineus am 8. Juli 2018: ein Männchen würde auf ein Weibchen warten, das sich anschliessend im Flug auf weibliche Hummeln stürzt, um ihnen ein Ei zu injizieren.
Harmloser die Wildbiene des Jahres 2018, die Gelbbindige Furchenbiene Halictus scabiosae : sie hatte am 10. Juli 2018 beim Blütenbesuch nur eine Schwebfliege als „Pottkieker“ hinter sich. Auch diesem Foto kann man den Wind wieder ansehen.
Noch einmal dieselbe Gelbbindige Furchenbiene Halictus scabiosae wie zuvor, von hinten ist die sich langsam nordwärts ausbreitende Art mit ihren dreifach verschiedenen Streifen bzw. der Doppelbänderung unverwechselbar.
Besonders hübsch finde ich diese rotbräunlich-flauschig aussehende, langgehörnte Seidenbiene Colletes die ich leider nicht bestimmen kann, fotografiert am 11. Juli 2018, auf derselben Flockenblume und der Wiesen-Insel.
Auch Hummeln fühlen sich zur Flockenblume hingezogen, wie diese Steinhummel Bombus lapidarius am 12. Juli 2018, und kleinere Bienen, wie die Maskenbiene Hylaeus communis auf dem Foto darunter, zwei Tage später:
Die weissen Male im Gesicht und die beiden weissen Striche auf dem schwarzen Rücken weisen sie eindeutig als Gewöhnliche Maskenbiene aus. Das Foto ist vom 14. Juli 2018. Auf dem nächsten Foto sieht man sie wieder:
Das Bild ist vom 16. Juli 2018, genau wie das letzte im Artikel, von der seltenen Vierbindigen Furchenbiene Halictus quadricinctus, die ich aber nicht zum ersten Mal im Garten entdeckt habe, sondern im Mai schon einmal > hier.
Wegen ihrer Flugzeit von Frühling bis Herbst braucht sie ständig Nektar liefernde Blüten, das macht sie wahrscheinlich noch seltener als ihre Nistbedürfnisse in Steilwänden, Böschungen oder vegetationsarmem ebenem Boden.
Fotos vom 3. bis 16. Juli 2018 von einer der Wiesen-Inseln im Garten, Lüchow im Wendland, Niedersachsen.
Ich bin ziemlich geplättet von deiner Fähigkeit, die Insekten so treffsicher zu bestimmen! Ich beobachte sie auch täglich auf den Blüten und an den Nisthilfen und freue mich am ihrem Dasein und ihrer Vielgestaltigkeit, kann aber leider nur die häufigsten Arten bestimmen, und auch das nicht immer sicher. Wie hast du deine Fachkenntnisse erworben? Ich lese deine Berichte mit Freude. Übrigens: sind bei euch schon Holzbienen aufgetaucht?
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Vielen Dank!
Noch keine Holzbienen, leider, ich habe sie am Neusiedler See geliebt.
Absolute Treffsicherkeit kann ich bei meinen Benennungen auch nicht garantieren, aber ich hoffe doch sehr, dass es meistens hinkommt, auch wenn kein Tier zum Bsetimmen eingefangen wird oder gar sein Leben lassen muss. Da ist mir seine Unversehrtheit wichtiger als das Wissen.
Autodidaktische Fachkenntnisse – gibt’s das? Ich benutze eine Menge Webseiten und einige Bücher, das funktioniert deswegen ganz gut, weil ich ein gutes visuelles Gedächtnis habe und schon ein paar Jahre so intensiv daran interessiert bin, also, schon immer, eigentlich.
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